Lehrkräfte helfen beim Aufbau eines Berufsschulsystems in Serbien und Albanien

Export des pädagogischen Konzepts der Berufsfachschulen an der Beruflichen Schule in Elmshorn

Bereits seit über zehn Jahren reisen Lehrkräfte der Beruflichen Schule in Elmshorn auf den Balkan und bringen dort ihr Wissen und ihre Erfahrungen im Rahmen von Projekten der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in den Aufbau von Berufsschulsystemen ein.

Die GIZ ist eine Institution des Bundes, deren Aufgabe es ist, weltweit Staaten durch gezielte Projekte beim wirtschaftlichen Aufbau zu unterstützen. Breits 2003 trat die GIZ (damals noch GTZ) an die Berufliche Schule in Elmshorn heran, um das Konzept des Lernbüros, das eine zentrale Einheit in den kaufmännischen Berufsfachschulen darstellt, in Serbien zu etablieren. Bis 2008 reisten Lehrkräfte der Elmshorner Berufsfachschulen auf den Balkan und erarbeiteten mit den serbischen Lehrerinnen und Lehrern ein Konzept, das zwar an das Elmshorner Modell angelehnt ist, aber serbische Bedingungen berücksichtigt. Die Kaufmännische Ausbildung findet in Serbien an Vollzeitschulen statt, deren zentrale Ausbildungseinheit die praxisorientierte Arbeit in einem Lernbüro an der Schule ist. „Da wir zu dem Zeitpunkt bereits viele Jahre Erfahrung mit der Arbeit im Lernbüro gemacht hatten, waren wir auf diese Aufgabe gut vorbereitet“ so Klaus Weide, seinerzeit Abteilungsleiter für die Berufsfachschulen an der Beruflichen Schule in Elmshorn.

2010 fragte die GIZ erneut an, dieses Mal ging es um die Implementierung eines Berufsschulsystems in Albanien. Unter anderem sollten Vollzeit-Berufsschulen mit dem Schwerpunkt Wirtschaft, ähnlich den Berufsfachschulen in Deutschland, entstehen.

Drei Jahre dauerte die Zusammenarbeit und endete 2013. „Inhaltlich ging es darum, den Lehrkräften der neuen Schulen Methoden vorzustellen und diese zu trainieren. Sie wurden dadurch befähigt, ihre Schülerinnen und Schüler darin zu fördern, selbständig ihr Lernen in der Schule und in der Zeit danach zu gestalten sowie Wege in die Berufswelt zu planen und zu gehen“, erklärt Sven Lange, der seit 2009 der zuständige Abteilungsleiter für die kaufmännischen Berufsfachschulen in Elmshorn ist. „Dieses Projekt fiel in einen Zeitraum, in dem auch wir uns gerade im Rahmen von Qualitätsentwicklung intensiv mit unserer pädagogischen Arbeit auseinandersetzten und daher besonders gut aufgestellt waren.“  

„Auch wenn die wirtschaftliche Situation in Albanien eine ganz andere ist als in Schleswig-Holstein, so sind doch die pädagogischen Ziele und die Methoden zu deren Erreichung dieselben“ sagt Jan-Oliver Schmidt, einer der Elmshorner Trainer.  

Für die Elmshorner Schule hat diese Zusammenarbeit auch viele Impulse gebracht. „Durch diese Arbeit sind wir gezwungen, auch unsere Konzepte immer wieder zu hinterfragen. Da steckt auch eine gehörige Portion Selbstreflexion drin“, sagt Sven Lange. 

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