Schüleraustausch mit Salamanca

Im Zwei-Jahres-Rhythmus (ausgenommen 2010) findet seit dem Jahr 2002 der interkulturelle Austausch zwischen spanischen und deutschen Schülerinnen und Schülern statt. Das Interesse an unserer Schule (Berufliches Gymnasium, Berufsoberschule und Berufsfachschule für Kaufmännische Assistentinnen und Assistenten) ist jedes Mal sehr groß. Zwischen zwanzig und dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ihre Salmantinos in ihrer Familie aufgenommen und sind zu ihren Gastgebern nach Spanien gereist.

Dies ist für beide Seiten immer wieder ein kleines Abenteuer, denn die Unterschiede zwischen beiden Ländern sind nach wie vor erheblich (Essgewohnheiten, Essenszeiten, Freizügigkeit, u. a.). Diese Verschiedenheit kennen zu lernen und zu respektieren sowie die Gemeinsamkeiten, die junge Menschen grundsätzlich verbinden, zu bestärken, ist eines der wesentlichen Lernziele, die wir mit dem Schüleraustausch verbinden.

Da alle Elmshorner Spanisch als zweite Fremdsprache belegt haben, ist die praktische Anwendung der Zielsprache, sowohl in Elmshorn als auch in Spanien, eine weitere Säule des Austauschprojekts. Die Salmantinos bringen als Fremdsprache meist nur Englisch mit, sodass erfreulicherweise relativ viel auf Spanisch kommuniziert wird.

Der kommunikative Austausch findet in erster Linie in den Familien und im Freundeskreis der gastgebenden Schülerinnen und Schüler statt. Unterrichtsbesuche in beiden Schulen sowie ein attraktives offizielles und durch die Familien organisiertes Besuchsprogramm (Madrid, Las Arribes/Río Duero, el pueblo und nicht zuletzt die wunderschöne kastilische Universitätsstadt Salamanca, u. a.) runden die jeweils neun bis zwölf Besuchstage ab.

Termine in 2016

Die beiden spanischen Lehrerinnen, Angelines Jiménez und Nines Sánchez, sind mit 17 Schülerinnen und Schülern der Schule I.E.S. Venancio Blanco nach Elmshorn gereist.

Die Gruppe aus Salamca und Umgebung besucht die Berufliche Schule Elmshorn vom 17. - 24. September 2016. Der Gegenbesuch unserer Schülerinnen und Schüler mit den Lehrkräften Peter Heit und Maria Gonzales Martinez wird  vom 5. bis zum 12. November 2016 stattfinden.

Am Montag wurden die spanischen Gäste von Schulleiter Erik Sachse, Herrn Heit und Frau Gonzalez Martinez begrüßt. Herr Heit erklärte das deutsche Bildungssystem, insbesondere die berufliche Bildung, und zeigte den Gästen unsere neu errichtete Werkstatt. Am Mittwoch wird die Gruppe unterwegs in Hamburg und am Donnerstag in Lübeck sein.

Termine in 2014

Auch in 2014 fand der interkulturelle Austausch mit unserer spanischen Partnerschule in Salamanca statt.

  • Die Spanier waren vom 11. bis zum 20. September in Elmshorn.
  • In der Zeit vom 24. Oktober bis zum 2. November erfolgte der Gegenbesuch unserer Schülerinnen und Schüler in Salamanca.

Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler durch die Spanischlehrkräfte María González Martínez und Günther Wehmeier.

Der nächste Austausch ist für das Jahr 2016 geplant.

Erfahrungsberichte

Berichte unserer Schülerinnen und Schüler vom Schüleraustausch im Jahr 2014 können Sie hier einsehen:

Un día en „Protección Civil“

 

Meine Austauschpartnerin aus Spanien heißt Laura.

 

Sie ist 20 Jahre alt und besucht einen Schulzweig, bei dem sie schwerpunktmäßig Marketing und Verkauf erlernt.
Nebenbei ist sie ehrenamtliches Mitglied der Organisation „Protección Civil“ in Santa Marta.


Auf Deutschland übertragen ist das wie DLRG, Rotes Kreuz, THW und Freiwillige Feuer in einem.
So helfen Laura und ihre Kollegen unter anderem bei Löscharbeiten, leisten Erste Hilfe sowohl zu Land und auch zu Wasser, helfen auf Festivitäten bei der medizinischen Betreuung, aber spielen zum Beispiel auch für Waisenhäuser den Weihnachtsmann und verteilen Geschenke an die Kinder.


Am dritten Tag unseres Austausches hat mich Laura zu Protección Civil mitgenommen. Auch für die Spanier war es etwas Besonderes eine Deutsche in ihrer Mitte zu haben.

 

Daher wurde ich während meines kompletten Aufenthaltes gefilmt und interviewed.

 

Zuerst wurde ich durch das Gebäude geführt, in dem das Equipment (z.B.: Schutzbrillen, Atemschutzmasken, Verbandszeug) lagerten, der Papierkram erledigt wurde und auch die Fahrzeuge geparkt wurden.


Doch plötzlich ging ein Anruf ein: „¡Alarma!“

Ein brennendes Gebäude, vermisste Menschen. Jetzt musste alles ganz schnell gehen. Eine kurze Einweisung und Aufgabenverteilung durch die Leitung und los ging es mit Blaulicht zum Unfallort.

 

 

Ich war zum Suchen von vermissten Personen eingeteilt.

 

 

Die erste Person war gefunden und geborgen.

In der Zwischenzeit hatten die anderen den Brand gelöscht. Und auch die weiteren Personen konnten wir bergen.

Zum Glück war dies eine Praxisübung und kein Ernstfall: das Feuer wurde gelegt und die vermissten Personen waren nur Dummys.
Und dennoch war es ein sehr aufregender und anstrengender Tag für mich.

Ich habe viel gelernt und ganz neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln können.

Schlussendlich konnten wir alle den Tag und die erfolgreich abschließen.

Vor der Arbeit und der Zeit die die jungen Spanier in Protección Civil investieren, habe ich viel Respekt.

 

Svea Bielenberg (BO13W)

Las Arribes

El jueves nos reunimos a las ocho y media en la escuela para salir en autobús.

Nuestra primera parada fue una quesería. Allí vimos como se produce el queso. Al final algunos compramos un poco de queso.

Después fuimos en autobús a “Las Arribes” e hicimos un paseo en barco. ¡¡¡El paisaje era impresionante!!!
Durante el viaje hubo muchas curvas y tuvimos que ir a pie un poco porque el autobús no podía bajar hasta el final. Fue un poco agotador porque teníamos 28° C y hacía mucho calor.

Después continuamos en autobús hasta Pereña, un pueblo pequeño cerca de “Las Arribes”. Allí nos invitaron a comida típica española. Por ejemplo jamón serrano y tortilla de patatas. ¡Estuvo todo delicioso!

Además visitamos una ermita. Y en ese momento el sol se ponía e hicimos muchas fotos. El paisaje era único.

Entonces volvimos a la escuela y nuestros alumnos de intercambio nos recogieron.

¡Fue un día espectacular, con muchas experiencias inolvidables!

Melanie Hoffmann, Lena Langhinrichs und Carolin Neumann (KF13-2)

Nuestro intercambio en Salamanca

Fecha: 24/10 - 02/11/14

Transporte: En avión

Localidad: Salamanca

Nuestras compañeras españolas: Eva Alfaraz y Sara Esteban

Primer día

Nuestro primer día fue agotador porque tuvimos que esperar mucho tiempo en Madrid, dado que nuestras maletas no llegaron con nuestro vuelo. Eran las 3 de la madrugada cuando llegamos a Salamanca.

Am nächsten Morgen haben die Familien sich um uns gekümmert, wir haben Ausflüge gemacht in Salamanca, aber auch außerhalb. Ich war in der Stadt Segovia. Die Stadt ist genauso so groß wie Salamanca. Auf den Straßen konnte man vieles sehen, von Zeichnern und Malern bis zu Musikern. Pauline verbrachte den Tag auch in einem Vorort, welcher aus vielen Gebirgen bestand und ebenfalls sehr schön war.

En el Instituto de Educación Secundaria Venancio Blanco

Nuestro primer día en la escuela fue inolvidable. En el instituto „Venancio Blanco“ hay alumnos pequeños y esto no lo tenemos en nuestro cole alemán. Visitamos algunas clases en español. Los profesores habían preparado para nosotros una clase especial. Tuvimos también clase de música y oímos música clásica alemana. La clase estaba muy animada y alegre.

Madrid

Für Pauline und für mich war das Highlight Madrid. Wir waren noch nie dort und die Stadt war atemberaubend. Es war viel größer als Hamburg, jedoch ähnelten manche Straßen der Mönckebergstraße. Aber Madrid war viel bunter, die Straßen, die Häuser, die Menschen und das Essen war einzigartig. Und es blieb uns ein bisschen freie Zeit in der Großstadt. Wir waren fast nicht in der Lage unseren Treffpunkt mit Hilfe der Karte zu finden, daher befragten wir einige „madrileños“.


In Madrid besuchten wir das „Museo del Prado“.

Das ist das berühmteste Kunstmuseum in Spanien. Wir hatten dort die Möglichkeit viele unglaubliche Bilder zu bewundern. Leider durften wir keine Fotos machen. Wir empfehlen es jedem, der in Madrid ist und sich ansatzweise für Kunst interessiert, dieses Museum zu besuchen.

Wir waren sehr viel shoppen, da Zara dort sehr günstig ist. Wir haben die Gelegenheit genutzt und uns neue Klamotten gekauft. Wir waren in sehr vielen Sportgeschäften. Da ich wohlmöglich der größte FC Barcelona bin, habe ich mir sehr viele Fanartikel erworben. Ich habe sogar türkische Restaurants gesehen! Die Türken konnten sehr gut Spanisch sprechen, was ich beneidet habe. Pauline wollte unbedingt spanisch Essen gehen. Also gingen wir in das nächstbeste Restaurant. Da in Madrid viele Menschen Flyer auf den Straßen verteilen, war es leicht etwas zu finden. Auf der Rückfahrt, die ca. 2 Stunden dauerte, hörten wir unsere neuen spanischen Lieblingssongs.

 

Halloween

Todos los alemanes fuimos a una fiesta de Halloween. En las calles había muchas personas disfrazadas y en todas las tiendas podías comprar cosas para Halloween. A los españoles les gusta mucho la fiesta, sin embargo el alcohol está prohibido en las calles.

El fin

Nuestra estancia en Salamanca fue estupenda. A veces teníamos dificultades para hablar español, pero personalmente mi español ha mejorado mucho y Pauline también ha aprendido mucho. La comida española nos ha gustado igualmente un montón, especialmente la tortilla de patatas. Estamos muy contentas de haber podido participar en este intercambio. ¡Ha sido una experiencia inolvidable!

 

¡¡¡QUIERO VOLVER OTRA VEZ A SALAMANCA!!!

 

Pauline Behr und Ayfer Koyunku (Abi16e)

Unser Ausflug nach Madrid

Um 7:15 Uhr war das Treffen an der Schule „Venancio Blanco“ in Salamanca. Nachdem alle an der Schule waren, stiegen wir in den Bus. Nun stand uns eine zweieinhalb stündige Busfahrt bevor. Auf dem Weg nach Madrid holten viele ein paar Stunden Schlaf nach, nur einige wenige schafften es zweieinhalb Stunden durchgängig ein Gespräch zu führen. Endlich in Madrid angekommen, gingen wir ins „Museo del Prado“, wo wir uns einige Bilder, der spanischen Geschichte und von spanischen Malern angeschaut haben.

Als wir nach etwa einer Stunde Freizeit hatten, haben wir uns noch einige Bilder angesehen und mussten uns dann schon langsam in Richtung Ausgang bewegen. Nun war der schulische Teil vorbei und uns standen nun vier Stunden zur freien Verfügung bevor. Wir teilten uns in einige kleinen Gruppen auf. Meine Gruppe ging zum Palast der spanischen Königsfamilie. Anschließend besuchten wir neben dem Palast noch die Kirche, in der die spanischen Könige, Felipe und Letizia, heirateten. Nach so vielen Sehenswürdigkeiten, die wir gesehen hatten, mussten wir uns erst mal in einem kleinen Café ausruhen. Hier sahen wir zum ersten Mal die Schattenseiten der großen Stadt. Während wir saßen wurden wir 3-4 Mal angebettelt. Wie sich später herausstellte waren wir nicht die einzigen, die schlechte Erfahrungen gemacht haben. Um 19 Uhr ging es dann wieder zurück nach Salamanca. Auf der Rückfahrt waren auch alle erschöpft, fast der gesamte Bus schlief. Anschließend kann man sagen, dass Madrid ein schöner und spannender Ausflug war und das „Museo del Prado“ eine Adresse ist, die man auf jedenfalls sehen sollte.

Marie Bornholdt, Tamara Horn und Phillip Schmidt (Abi16e)

Intercambio con Salamanca (24/10 – 02/11/2014)

Am 24. Oktober, dem letzten Freitag der Ferien, ging es morgens, am Flughafen Hamburg los in Richtung Spanien. Alle hatten schon ein wenig Vorfreude auf Spanien. Aber zuerst sollten wir den einzig schlimmen Tag des Austausches erleben:

Am Anfang war es nur eine Stunde Verspätung beim Abflug nach Frankfurt, da das Wetter dort schlecht war. Dann ging es zum Glück direkt zum Anschlussflug. Aber keiner ahnte, dass die Koffer nicht im Flugzeug waren. Als wir dann in Madrid am Flughafen nach unseren Koffern fragten, meintendie Service Angestellten, dass diese mit dem nächsten Flug aus Frankfurt kommen würden. Nach viel Aufregung entschieden wir uns dann die 2. Maschine abzuwarten. Letztendlich um 00:35 Uhr kamen unsere Koffer.

Die anderen Tage liefen zum Glück wie geplant ab. Am Samstag konnte ich dann zum Glück ausschlafen. Später hat mir dann mein Austauschschüler die Stadt Salamanca gezeigt. Nach der Schule trafen wir uns mit einigen der Deutschen und ihren Spaniern in der Stadt. Die meiste Zeit davon verbrachten wir dann vor Bars, wo wir an Tischen gesalzene Sonnenblumenkerne (pipas) aßen, etwas tranken und mit den anderen redeten. Montagvormittag hatte ich Musikunterricht in der Schule, in dem der Lehrer uns deutsche klassische Musik hören ließ. Anschließend zeigten die Lehrer allen deutschen Schülern die Stadt. Am Dienstag ging es früh morgens mit dem Bus nach Madrid, um sich dort die Stadt anzusehen. Dort haben wir uns zuerst das „Museo del Prado“ angesehen, in dem viele berühmte Spanische Gemälde hängen. Anschließend hatten wir Freizeit. Hier erkundeten wir auf eigene Faust die Stadt. Zum Glück war das Wetter, wie die ganze Reise über, sehr sonnig und warm.

Am Mittwoch hatten wir dann Spanischunterricht. Einige der Schüler haben für uns einen Vortrag über Salamanca gehalten, wo wir leider nicht alles verstehen konnten. Anschließend waren wir dann wieder mit den Lehrern in der Stadt und haben uns eine typisch spanische Markthalle angesehen. Diese Art von Markthallen haben wir nicht in Deutschland, aber ich kannte sie schon da ich in Perú in einer ähnlichen Markthalle war.
Am Donnerstag ging es auf dem zweiten Ausflug der Reise, in eine Spanische Käserei und danach zu „Las Arribes“. Dort machten wir eine Bootstour über den Fluss „Duero“. Dieser Fluss trennt Spanien von Portugal .Außerdem sahen wir in Pereña einen großen Staudamm (Presa la Almendra) und keltischen Ruinen (El castro de la Virgen del Castillo) von einer Art Befestigung.

Am Freitagabend und Samstag gingen wir zusammen mit den Spaniern feiern auf den Halloween Partys. Zum Schluss ging es dann am Sonntag wieder nach Hause, zum Glück ohne Probleme.

Alles in Allem hat mir der Austausch sehr gefallen. Ich kann es nur weiter empfehlen, da es sehr interessant ist, Spanien mal nicht nur als Tourist kennenzulernen.

Alexander Stamer (Abi16-T1)

Bildergalerie

Erfahrungsberichte unserer Schülerinnen und Schüler vom Schüleraustausch im Jahr 2012 können Sie hier einsehen:

Salamanca

Salamanca ist die Hauptstadt der Provinz Salamanca in der Region Kastilien-León (Castilla y León).

Sehenswürdigkeiten, die wir während des Austausches besuchten und besichtigten:

 

Die Kathedralen von Salamanca

Es gibt zwei Kathedralen, die alte und die neue Kathedrale.  Im 15. Jahrhundert beschloss man, dass Salamanca eine größere, prächtigere Kathedrale bräuchte und somit wurde die Neue Kathedrale auf Geheiß von König Ferdinand dem Katholischen erbaut. Die neue Kathedrale wurde direkt an der alten Kathedrale gebaut. Im Inneren der Kathedralen kann man an allen Ecken und Kanten fantastische und wunderschöne Verzierungen sehen.

 

Die Universität

Die Universität in Salamanca wurde 1218 gegründet und ist somit die älteste Universität Spaniens. Im Eingangsportal der Universität kann man den Frosch, das Wahrzeichen von Salamanca, finden. Wenn man den Frosch gefunden hat, heißt es, man habe für immer Glück beim Lernen. Die Hauptfassade wurde 1529 zwischen zwei Strebepfeilern errichtet und gilt als Ursprung des plateresken Stils[1], der so benannt wurde, weil die filigranen Elemente an Silberarbeiten erinnern.



[1] Der“ platereske Stil “ ist ein architektonischer Stil der spanischen Renaissance.

Plaza Mayor

Der Plaza Mayor ist ein Platz im Zentrum Salamancas. Zugleich ist er der Treffpunkt von Jung und Alt. Um den Platz gibt es viele Cafés und Bars. Dort kann man in den Genuss verschiedener Spanischer Spezialitäten kommen, z. B. Tapas.

 

Von Marisa und Stephanie, KF 11-1

Familienleben

Wir haben unsere Gastfamilien als sehr nett und gastfreundlich erlebt. Gleich vom ersten Tag an fühlt man sich herzlich Willkommen. Die Spanier haben oft eine große Familie, zu der sie ein enges Verhältnis pflegen. Die Familie ist ihnen sehr wichtig und steht an erster Stelle. Aus diesem Grund ist es normal, dass man auch den anderen Familienmitgliedern vorgestellt wird. Die meisten Eltern haben geringe Englischkenntnisse, aber mit Gestiken und etwas Spanisch klappt die Verständigung.

 

Das Essen ist den Spaniern sehr wichtig. Mag man etwas einmal nicht, so ist es kein Problem dies einfach zu sagen. Wenn man nach dem reichhaltigen Mal satt ist, wird einem immer noch etwas angeboten. Auch wenn man „Nein“ sagt, kann es durchaus sein, dass man trotzdem noch etwas bekommt, was in Deutschland so eher unüblich ist. Man muss sehr deutlich machen, wie satt man wirklich ist. Während der Mahlzeit wird oftmals viel geredet und gelacht.

Morgens wird kaum gefrühstückt, dafür wird mittags mehr gegessen und die ganze Familie kommt zusammen. Noch reichlicher ist das Abendessen. Es wird gegen 22 Uhr oder zu späteren Zeiten serviert. Dabei läuft oft das Radio oder der Fernseher nebenbei. Vor 24 Uhr geht kaum einer schlafen, dafür wird mittags nach dem Essen eine „Siesta“ eingelegt.

 

Von Selina, Mareike & Annabell

Die spanische Situation – ein Erfahrungsbericht

Hört man von Spanien, so schießen einem zumeist ausgelassene Bilder von Sommer, Sonne, Strand und Meer direkt in den Kopf. Kreuzfahrende Senioren auf den Balearen, Handwerker am überfüllten Strand von Ballermann 6 oder komasaufende Jugendliche an der Costa Brava.

Fußballinteressierte fühlen sich an spannungsgeladene Derbys erinnert. Kunstinteressierte an den Prado in Madrid und die Sagrada Familia in Barcelona. Die ältere Generation an Franco und die erbitterte Kämpfe zwischen Basken, Katalanen und dem spanischem Rest. Die verzweifelte Hausfrau an den Jakobsweg in ‚España Verde‘ und der mäßig erfolgreiche Kaufmann an die eigene Finka in der spanischen Natur.

Fest steht, dass Spanien für Jeden etwas zu bieten hat. Doch dies ist durchaus mehr als nur ‚Siesta, Fiesta und Cerveza‘. Während unseres zwölftägigen Aufenthalts in Salamanca, der ältesten und renommiertesten Universitätsstadt des Landes, lernten wir gemeinsam mit unseren spanischen Austauschschülern den normalen Tagesablauf eines jungen erwachsenen Schülers zwischen Familie und Bildung, Krise und Hoffnung kennen.

50% aller spanischen Jugendlichen sind arbeitslos. So versuchte in meiner Gastfamilie der ältere Bruder sich von Kurzzeitjob zu Kurzzeitjob zu hangeln während die Stelle des Familienvaters ohne Perspektive wegrationalisiert wurde. Die Mutter arbeitete halbtags im lokalen Krankenhaus - in der Nachtschicht. Das Geld reicht grade für eine Wohnung in einem der Blocks des Bahnhofsviertels. An gemeinsame Unternehmungen, Hobbies oder gar Investitionen ist nicht zu denken – Fernseher und Computer ersetzen dies.

Ausgesetzt dieser ernüchternden Realität ist es der erste Wunsch aller Austauschpartner, möglichst bald einen sicheren, gut bezahlten und befriedigenden Job zu bekommen. Einen Job, der es ihnen ermöglicht, selber eigene Träume zu verwirklichen. Gerade in Spanien lebt heute die Gesellschaft von der Hand in den Mund. Irgendwie an einen Beruf, an Geld kommen ist das Ziel.

Familie und Freunde stehen für die Spanier von heute im Vordergrund. Das Treffen und Reden über Probleme, Hoffnungen, Ideen und Eindrücke ist ein zentraler Punkt des spanischen Alltags. Hierzu gehört gemeinsames Essen und Spielen genauso wie Rauchen und Trinken. Gerne werden die Spanier gesellig, begrüßen den Freund genauso wie den Vater oder den Studienrat mit Küsschen, um dann durchaus fröhlich, ausgelassen und laut über aktuelle Themen zu diskutiert.

Nach dem späten Abendessen in der Familie trifft man sich am Wochenende im Zentrum der Stadt um sich mit seiner großen Freundesgruppe gemeinsam in der Nacht zu vergnügen. Vom ‚Plaza Mayor‘ geht es zum Kiosk um die Ecke, von dort aus mit Wein und Snacks in die Parks am Fluss. Nach einer Weile dann auf ‚Tapas‘ und Drinks in eine Bar in der Innenstadt um sich schließlich deutlich nach Mitternacht mit weiteren Freunden und Bekannten in angesagten Clubs zum Tanzen zu treffen.

Bei ausgelassener, freundlich und fröhlicher Atmosphäre hat man schon fast all die akuten Sorgen der jungen Spanier vergessen; wäre da nicht schon der nächste spanische Freund, der mich - den deutschen Austausch fragt, wie er am besten seine geplante Auswanderung nach Deutschland vorbereiten kann.

Bente Andresen, A. Elvers-Hülsemann

Ein Tag in Granadilla

Am Dienstag in unserer zweiten Woche in Spanien fuhren wir in das Bundesland Extremadura.

 

Zuerst besichtigten wir die römischen Ruinen (El conjunto romano de Caparra), die seit vielen Jahren verschüttet sind, sodass heute nur noch die Grundrisse zu erkennen sind. Wir sahen einen kurzen Informationsfilm und erkundeten die Umgebung und die Ruinen. Eine Besonderheit war der große Torbogen, welcher dem Arc de Triomphe ähnelte.

 

Den sonnigen Tag setzten wir mit der Fahrt nach Granadilla fort, welche nach Francos Befehl umgesiedelt wurde, um einen Staudamm zu errichten, was im geplanten Ausmaß allerdings nicht geschah.

Heute werden hier nur Projekte für Schüler angeboten, welche das Leben und die Tätigkeiten von früher zeigen sollen. Zum Beispiel kann man viele landwirtschaftliche und handwerkliche Arbeiten verrichten. Es wird darauf geachtet, dass der Mensch nur zu Gast in der Natur ist.

 

Wir gingen anschließend auf der gesamten Stadtmauer herum und sind noch in ein benachbartes Dorf gefahren, bevor wir die Rückreise antraten.

 

Hauke Schmidt, Andrija Dabanović

Bildergalerie

Wie die Idee zum interkulturellen Austausch zustande kam, erfahren Sie hier:

Geschichte des Schüleraustausches

Der erste Kontakt zwischen unseren Schulen ergab sich im Herbst 1997 im Rahmen einer Fortbildung für schleswig-holsteinische Spanischlehrer an Berufsschulen. Aus der ersten kurzen Begegnung mit dem Kollegen Francisco Javier Villanueva erwuchs die Idee ein bilaterales europäisches COMENIUS-Projekt durchzuführen. Mit Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule III für Kaufmännische Assistenten realisierten wir im Jahr 2000 das LINGUA E-Programm „Internationale Handelsbeziehungen zwischen zwei Lernbüros“.

Die intensive und persönlich bereichernde Zusammenarbeit zwischen den beiden Schulen im Rahmen des Europa-Projekts machte Lust auf regelmäßige Kontakte zwischen Salamanca und Elmshorn. So entstand der Schüleraustausch mit dem ersten Besuch der Spanier im September 2002 in Schleswig-Holstein und dem Gegenbesuch unserer Schülerinnen und Schüler im Oktober in Castilla-León.

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